Entdecken Sie, wie aus einer kleinen Werkstatt ein internationales Orthopädieunternehmen
wurde und folgen Sie der Spur der Zeit:
1946
Gründung des Unternehmens
Mit nur 25 Jahren gründet Robert Mathys die Firma Rob. Mathys & Co, der Handelsregistereintrag datiert vom 1. Juni 1946. Robert Mathys spezialisiert sich auf die Verarbeitung von rostfreiem Stahl, kauft sich drei gebrauchte Drehautomaten und beginnt schon Mitte Juni mit der Produktion. Dies war der Grundstein für die heutige Mathys AG Bettlach.
1958
Maurice E. Müller und Robert Mathys
Maurice E. Müller trifft Robert Mathys. Der Schritt in die Medizintechnik ist damit getan: Mathys entwickelt und produziert Implantate und Instrumente für die Knochenchirurgie und Orthopädie. Im Spital Grenchen wohnt er Operationen bei, um sich in das Thema zu vertiefen.
1961
Erste Implantation eines Hüftgelenks in Europa
Am 9. Februar 1961 implantiert Maurice E. Müller die erste von Robert Mathys entwickelte Hüftprothese bei einem Patienten. Es ist die erste Implantation eines künstlichen Hüftgelenks auf dem europäischen Kontinent.
1967
Entwicklung und Produktion für Protek
Die Firma Mathys nimmt die Produktion von künstlichen Hüftgelenken für die Protek in Bern, eine Firma von Maurice E. Müller, auf. Für die Firma Mathys beginnt damit der Aufbau ihres zweiten Standbeins. Neben den Schrauben und Platten für die Osteosynthese produziert sie ab jetzt auch künstliche Gelenke.
1973
RM Pfanne
Der Anfang der unzementierten elastischen Monoblock-Pfanne. Sie wurde auf Grundlage des Designs der zementierten Müller Pfanne entwickelt mit dem Ziel, eine hohe primäre Implantatstabilität ohne Knochenzement zu erreichen.
1974
Doctor honoris causa
Die medizinische Fakultät der Universität Bern verleiht Robert Mathys den Titel eines Ehrendoktors, «Doctor honoris causa», für seine Verdienste um die Knochenheilkunde. Im Empfehlungsschreiben an den Dekan der Medizinischen Fakultät schreibt Chirurg Maurice E. Müller: «In Herrn Mathys würde die Fakultät einen einfachen Mann zum Ehrendoktor ernennen, der eine Pionierleistung auf dem Gebiet der Knochenchirurgie erbracht hat.»
1981
Das grosse Wachstum
Weltweit arbeiten über 400 Angestellte für die Robert Mathys Co. Das Sortiment ist auf 3149 Produkte angewachsen. 8000 Spitäler stehen auf der Kundenliste, und 95 Prozent der Produktion werden exportiert. Die wichtigsten Märkte sind Frankreich und Deutschland.
1983
RM Classic
Die Mathys eigene Titanbeschichtung «RM» (Robert Mathys) kommt erstmals in der RM Classic zum Einsatz. Die Titanpartikel ermöglichen die Osseointegration des Implantats. Sie sind einzeln im Polyethylen verankert und strukturell nicht miteinander verbunden. Die Elastizität des Implantats wird so durch die Beschichtung nicht verändert.
1991
Die Unabhängigkeit
Die Mathys Aktionäre legen den strategischen Grundstein für den Aufbau einer eigenen Orthopädie-Sparte. Hugo Mathys übernimmt die Führung und den Aufbau des Bereichs Gelenkersatz. Ein wichtiger Entscheid, wie sich zeigen wird, um in Zukunft unabhängig bestehen zu können.
1996
Vermarktung erster Produkte unter eigenem Namen
Robert Mathys junior übernimmt das Verwaltungsratspräsidium der Mathys Medizinaltechnik AG. Diese feiert im Sommer ihr 50-jähriges Bestehen mit einem grossen Fest und einem neuen Markenauftritt. Mathys produzierte während mehrerer Jahrzehnte die Hüftgelenke für Müllers Firma Protek, bis diese 1996 in der Sulzer Medica aufging. Basierend auf ihrer 35-jährigen Erfahrung vermarktete Mathys ihre Gelenkprothesen ab 1996 unter eigenem Namen. Bereits fünf Jahre zuvor hat Mathys mit der strategischen Ausrichtung auf den Gelenkersatz bewusst die Weichen dazu gestellt.
1998
balanSys BICONDYLAR
Das bewährte, stabile und fortschrittliche Kniesystem balanSys BICONDYLAR wird 1998 erstmals implantiert. Damals seiner Zeit voraus, bewährt es sich auch heute noch und erlebt in den letzten Jahren mit dem Launch der leggera Instrumente und der vitamys Inlays eine technologische Weiterentwicklung.
2002
Übernahme der «Keramed Medizintechnik GmbH»
Mathys übernimmt die Firma Keramed in Deutschland. Die Firma ist spezialisiert auf Keramikwerkstoffe, mit denen Mathys im Bereich Gelenkersatz schon seit Jahren experimentiert. Keramed war Anfang der Siebzigerjahre eines der ersten Unternehmen weltweit, die Biokeramiken für die Endoprothetik entwickelten und vertrieben.
2002
RM Pressfit
Basierend auf dem bewährten Konzept der elastischen RM Classic Pfanne wird die Weiterentwicklung vorangetrieben und eine RM Pressfit Version ohne Zapfen auf den Markt gebracht.
2003
Der Verkauf der Osteosynthese an «Synthes»
Die Familie Mathys beschliesst, den Bereich Osteosynthese und damit 90 Prozent des Firmenvolumens an Synthes USA zu verkaufen. Die neue Mathys AG Bettlach fokussiert sich fortan auf die Herstellung von Hüft-, Knie- und Schulterprothesen. Hugo Mathys führt das Unternehmen als CEO, Verwaltungsratspräsident ist Robert Mathys junior, der das Amt wenige Jahre später ebenfalls an Hugo Mathys weiterreichen wird.
2007
ceramys
Fünf Jahre nach der Übernahme von Keramed lanciert Mathys die ersten Köpfe aus Dispersionskeramik – ceramys – für den Einsatz in der Hüftendoprothetik. Alle Mathys Keramiken werden intern entwickelt, produziert und getestet.
2008
Die dritte Generation
Mit Livio Marzo tritt der erste Vertreter der dritten Generation in den Verwaltungsrat von Mathys ein. Marzo ist CEO der Thommen Medical Gruppe, die auf dem Gebiet des künstlichen Zahnwurzelersatzes spezialisiert ist. Die Zahnimplantate der Thommen Medical Gruppe haben ihren Ursprung ebenfalls in der Firma Mathys.
2009
RM Pressfit vitamys
Die RM Pfanne erlebt ihren nächsten Entwicklungsschritt und wird fortan in vitamys angeboten. vitamys ist ein mit Vitamin E angereichertes, hochvernetztes Polyethylen mit hoher Elastizität, hoher Abriebbeständigkeit, hoher Oxidationsresistenz und guter mechanischer Festigkeit.
2009
Affinis Short
Eine Pionierleistung in der Entwicklung gelingt Mathys mit der schaftlosen Schulterprothese. Mathys hat sich zum Ziel gesetzt, eine Lösung zu entwickeln, die die Vorteile einer einfachen anatomischen Rekonstruktion ohne grossen Knochenverlust vereint. Die Lösung: Affinis Short.
2010
optimys
Mit dem optimys Kurzschaft gelingt Mathys eine weitere wegweisende Entwicklung. Die Prothese wurde entwickelt, um die individuellen anatomischen Bedingungen des Patienten zu rekonstruieren, und zwar mit einem knochenerhaltenden Design.
2012
Ligamys
Mathys fasst mit Ligamys im Bereich der Sport-Orthopädie Fuss. Ligamys ist eine Methode für die Behandlung von Kreuzbandrissen, bei der das eigene Kreuzband mit seinen Funktionen erhalten bleibt. Ein weiteres Produkt im Sinne von «Preservation in motion».
2013
Die «Robert Mathys Strasse»
Die Güterstrasse in Bettlach wird in Anwesenheit von zehn Gross- und Urgrosskindern des Firmengründers in «Robert Mathys Strasse» umgetauft. Vor dem Einfamilienhaus, in dem die ganze Unternehmensgeschichte begann, wird feierlich eine Gedenktafel aus Granit enthüllt.
2015
Roger Mathys wird in den Verwaltungsrat gewählt
Mit dem Testpiloten Roger Mathys tritt der zweite Vertreter der dritten Generation in den Verwaltungsrat der Mathys AG Bettlach ein und löst damit seinen Vater Robert Mathys junior ab.
2017
Neuer CEO Dr. Benjamin Reinmann
Nach einer dreijährigen Konsolidierungsphase übergibt Hugo Mathys die operative Führung der Mathys AG Bettlach an Benjamin Reinmann. Reinmann, ursprünglich Arzt, kommt vom Familienunternehmen Ypsomed, wo er zuvor zwölf Jahre tätig war. «Ich weiss, was auf mich zukommt», sagt er bei seinem Amtsantritt.
2020
Livio Marzo wird Verwaltungsratspräsident
Hugo Mathys gibt das Verwaltungsratspräsidium an seinen Neffen Livio Marzo und damit an die dritte Mathys Generation weiter. Die Coronapandemie hinterlässt ihre Spuren auch bei der Mathys AG Bettlach, die aber trotzdem Ende Jahr einen Gewinn schreibt.
2021
75 Jahre Mathys
Die Firma Mathys feiert ihr 75-jähriges Bestehen und den hundertsten Geburtstag ihres Gründers Dr. h. c. Robert Mathys. Es ist eine in mancherlei Hinsicht besondere Firmengeschichte, die den Slogan «Preservation in motion» und die Werte «wegweisend», «miteinander» und «bewährt» unterstreicht.
Ausserdem schliesst sich Mathys mit dem amerikanischen Unternehmen DJO zusammen, um gemeinsam seine Position im wachsenden Markt für künstliche Gelenke auszubauen.