05.10.2023

Interview zum Mathys Summit 2023

Prof. Dr. Andreas Niemeier und Prof. Dr. Karl Stoffel zum Mathys Summit 


Mathys Summit 2023 Hip & Knee arthroplasty:
„Wissenschaft und Praxis eng verzahnt“

Die hochqualifizierte totale Gelenkendoprothetik steht vor Herausforderungen: in medizinischer, chirurgischer, wirtschaftlicher und politischer Hinsicht. Nutzen Sie das internationale Mathys Summit 2023 am 24. und 25. November in Hamburg, um sich intensiv im Kollegenkreis auszutauschen. Im Interview geben die beiden wissenschaftlichen Leiter der Veranstaltung, Prof. Dr. Andreas Niemeier aus Hamburg (Deutschland) und Prof. Dr. Karl Stoffel aus Basel (Schweiz), einen Vorgeschmack auf das interaktive und abwechslungsreiche Programm.

Prof. Dr. Andreas Niemeier

Prof. Dr. Andreas Niemeier ist seit 2018 Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Krankenhaus Reinbek und betreibt Forschung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Die klinischen Arbeitsschwerpunkte des Facharztes für Orthopädie und Unfallchirurgie sind die Endoprothetik von Hüft- sowie Kniegelenk und Schulter.

Prof. Dr. Karl Stoffel

Prof. Dr. Karl Stoffel seit Januar 2020 Ärztlicher Leiter Orthopädie Klinik Bethesda Spital sowie Teamleiter für Orthopädie und Traumatologie des Bewegungsapparates am Universitätsspital Basel. Der Facharzt für Orthopädie und Traumatologie des Bewegungsapparates ist Spezialist für das gesamte Spektrum der modernen konservativen Therapie sowie der gelenkerhaltenden Hüft- und Beckenchirurgie.

Interview

Welche Highlights können die Teilnehmenden vom Mathys Summit 2023 – Hip & Knee in Hamburg erwarten?

Prof. Niemeier: Das Besondere an diesem Summit ist die enge Verzahnung von wissenschaftlichen Themen mit praktischen Inhalten, die uns jeden Tag in der Klinik beschäftigen. Darüber hinaus werden wir auch übergeordnete Fragen in der Versorgung erörtern – zum Beispiel zu Marktzugängen und wirtschaftlicher Verordnung. Eines der Highlights sind die Live-OPs an Kadavern, wo wir Praktiken, Methoden, Techniken am Beispiel direkt erörtern können.

Bewusst kontrovers haben wir die sogenannten Crossfire angelegt, bei denen unterschiedliche Expertenmeinungen zu aktuellen Themen wie „Zement – pro und contra“ im Kollegium diskutiert werden. Es geht hier nicht um grundsätzlich richtig oder falsch. Ziel ist es, Anregungen zu geben, um die eigene Meinung für die Einzelfallentscheidung kritisch zu hinterfragen. Es kann dazu führen, die eigene Position zu festigen. Die Diskussionen können aber auch neue Impulse liefern und dazu anregen, die eigene Praxis, zumindest für ausgesuchte Fälle, zu modifizieren.

Interessiert am Mathys Summit 2023?

Hier gelangen Sie zum detaillierten Programm der Veranstaltung!

ZUM PROGRAMM

Welche Möglichkeiten erhalten die Teilnehmenden vor Ort?

Prof. Stoffel: Unser zentrales Ansinnen ist, dass sich alle Teilnehmer vor Ort über topaktuelle und fachspezifische Themen im Bereich der Hüft- und Knie-Endoprothetik informieren können. Basis sind zum einen neueste Forschungsergebnisse und zum anderen die persönlichen Erfahrungen der Referenten. Neben Expertenmeinungen wollen wir aber auch ganz praktische Tipps und Tricks vermitteln, die direkt im klinischen Alltag nutzbar sind.

Wichtig ist uns dabei, dass die Informationsvermittlung keine Einbahnstrasse ist. Denn der Mehrwert der Veranstaltung liegt vor allem im Austausch mit den anderen Kollegen. Es besteht daher die Möglichkeit, interaktiv an Falldiskussionen und einer Live Operation am Kadaver teilzunehmen. Dies soll Gelegenheit bieten, die eigenen Erkenntnisse mit anderen Kollegen zu diskutieren.

Der persönliche Kontakt ist nach meiner Ansicht mit einer der grössten Pluspunkte der Veranstaltung. Das Vor-Ort-Meeting ist extra dafür angelegt, den individuellen Austausch zu fördern, neue Beziehung aufzubauen und bestehende Kontakte zu pflegen. Ein gemeinsamer Kaffee am Morgen oder ein Abendessen tragen zur guten Atmosphäre bei und stärken das Miteinander – das schafft Netzwerke.

 

„Top besetzte internationale Faculty mit ausgewählten Experten“

 

Wie ist die Faculty für diesen Anlass zusammengestellt?

Prof. Niemeier: Die Teilnehmer dürfen sich auf eine top besetzte internationale Faculty freuen. Die Referenten sind quasi handverlesen und ausgewählte Experten auf ihrem Gebiet. Wichtig war uns, ein breites Spektrum an Erfahrungen zusammenzubringen, denn nur so können wir alle voneinander lernen. Neben dem europäischen Fokus werden auch zwei amerikanische Kollegen den Summit mit ihren Perspektiven bereichern. Sie werden ihr Wissen aus dem praktischen Alltag einbringen, was ganz neue Ansätze für die Praxis liefern kann. Interessant sind zum Beispiel ihre Erfahrungen zu Implantaten, die in Europa erst vor kurzem eingeführt wurden bzw. erst in Kürze zur Verfügung stehen werden.

 

Warum ist es wichtig, Veranstaltungen dieser Art für Ärzte anzubieten?

Prof. Stoffel: In den letzten zwei bis drei Jahren haben sich durch die Pandemie vielfach Online-Konferenzen etabliert – auch in der Orthopädie. Diese Form der Meetings ist oft sinnvoll, spart sowohl Zeit als auch Geld und schont Ressourcen. Andererseits sind virtuelle Treffen viel weniger interaktiv. Daher brauchen wir meiner Meinung nach ausgewählte, qualitativ hochwertige Präsenzveranstaltungen unbedingt für den persönlichen Austausch. Die Vernetzung von Wissenschaft und Anwendern aus der Praxis eröffnet ganz neue Perspektiven. Das bietet die Chance, andere, innovative Wege zu entwickeln und proaktiv Änderungen anzustossen.

Prof. Niemeier: Das kann ich nur unterstreichen. Der kollegiale Austausch bei diesem intensiven Summit ist auch noch einmal ganz anders möglich als bei grossen Kongressen. Wir sind über die beiden Veranstaltungstage morgens, mittags und abends im Kollegium beisammen – diese Dichte bei gleichzeitig sehr hoher Qualität ist aussergewöhnlich. Ich bin davon überzeugt, dass diese Veranstaltung alle Teilnehmer fachlich bereichern und den persönlichen Austausch stärken wird. Das schöne Hamburg wird sicher auch seinen Beitrag leisten. Mein Anspruch ist, dass jede und jeder im Anschluss sagen kann: „Diese Reise hat sich auf jeden Fall gelohnt!“

 

„Hohe Informationsdichte und intensiver Austausch“

 

Wenn wir über Medical Education sprechen: Wie sehen Sie die Rolle von Virtual Reality und anderen Technologien in der medizinischen Aus- und Weiterbildung in Zukunft?

Prof. Stoffel: Die digitale Transformation der Medizin verändert den Beruf des Arztes, speziell auch des chirurgisch Tätigen. Augmented und Virtual Reality (AR/VR) sowie die Robotik erfahren einen zunehmenden Einsatz in unterschiedlichen klinischen Kontexten. Dies bedarf einer qualifizierten begleitenden Aus- und Weiterbildung. Ich bin davon überzeugt, dass die junge Generation der Ärzte, auch und gerade in der Chirurgie, viel selbstverständlicher in der digitalen Realität aufwächst. Wichtig ist es allerdings, dass digitale Technologien noch viel früher in Ausbildung und Lehre berücksichtigt werden. Die rasante technologische Entwicklung durch Virtual Reality zeigt, dass die Möglichkeiten der digitalen Fortbildung noch lange nicht ausgeschöpft sind.

 

Herr Prof. Niemeier, Herr Prof. Stoffel, wir danken Ihnen für dieses Gespräch!

 

 

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