19.09.2023
Prof. Dr. Christoph Lohmann
Knieprothese balanSys BICONDYLAR:
„25 Jahre klinisch bewährt, leicht handhabbar und technologisch auf dem neuesten Stand“
Bei Knie-Endoprothesen kommt es nicht nur auf eine gute Stabilität und Beweglichkeit nach der Implantation an. Das System soll auch leicht handhabbar, robust und langlebig sein. Ausserdem möchten Patienten gerne schnell wieder auf die Beine kommen. Diese Kriterien vereint das Knie-Implantat balanSys BICONDYLAR, erläutert der Chirurg und langjährige Anwender Prof. Dr. Christoph Lohmann aus der Orthopädischen Universitätsklinik Magdeburg, Deutschland.
PROF. DR. CHRISTOPH LOHMANN
Prof. Dr. Christoph Lohmann ist Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Magdeburg, Deutschland, und verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der Endoprothetik, der rekonstruktiven Gelenkchirurgie sowie in der Tumororthopädie, Rheumaorthopädie und Kinderorthopädie. Zu seinen Spezialgebieten zählen die Behandlung von speziellen Arthropathien, die aseptische und septische Wechselchirurgie und spezielle Probleme der Rheumachirurgie. Forschungsschwerpunkte sind Untersuchungen zur Regulation von Knochenzellen durch Implantate, zur Vermeidbarkeit von Allergien auf Implantate sowie die Weiterentwicklung der Regenerativen Medizin/Tissue Engineering und von Verfahren zum Knochen- und Knorpelersatz.
Interview
Herr Prof. Lohmann, was hat Sie dazu bewogen, balanSys BICONDYLAR zu implantieren?
Prof. Lohmann: Ich war auf der Suche nach einer Alternative zu den „mobile bearing“ Plattformen, die wir bis dahin verwendet hatten, und wollte zu einer „fixed bearing“ Plattform wechseln. Die balanSys BICONDYLAR Prothese machte damals auf mich einen sicheren Eindruck. Die Ergebnisse, die ich von anderen Kollegen gesehen hatte, überzeugten mich sehr. Im Vergleich zu anderen Implantaten erkannte ich klinische Verbesserungen, zum Beispiel eine deutlich bessere Beugefähigkeit, und die Patienten hatten weniger Schmerzen im Verlauf. Deshalb bin ich auf das Mathys-System umgestiegen.
Was hat Sie an den „mobile bearing“ Implantaten gestört?
Prof. Lohmann: Bei den „mobile bearing“ Implantaten werden die metallischen Anteile der Prothese in Schienbein und Oberschenkel fixiert. Die mobile Plattform soll sich dann in gewissen Grenzen so einfügen, dass sie dazwischen stabil steht. Allerdings ist nach meiner Erfahrung der Verschleiss mit den damals üblichen nicht vernetzten Inlays eher hoch. Es kann auch einmal zu Drehungen der mobilen Plattformen kommen, die dann Schmerzen provozieren. Deshalb wollte ich auf „fixed bearing“ Prothesen umstellen. Bei ihnen wird die Polyethylen-Komponente in das metallische Bauteil des Schienbeins eingeklickt und ist sehr stabil. Das bedeutet zwar, dass die Schienbein- und Oberschenkel-Komponenten zuvor gut ausgerichtet worden sein müssen. Jedoch ist dies in der Praxis meist kein Problem. Die „fixed bearing“ Implantate lassen auch noch eine gewisse Rotation zu und sind nicht starr.
„Polyethylen mit Vitamin E vermindert das Oxidationsrisiko und sorgt für Langlebigkeit“
Warum ist das System aus Ihrer Sicht heute immer noch „State of the Art“?
Prof. Lohmann: Die Polyethylene, die bei balanSys BICONDYLAR verwendet werden, haben sich weiterentwickelt und stark verbessert. Das Polyethyleninlay ist immer der Schwachpunkt einer jeden Knieprothese. Heute wird das mit Vitamin E versetzte Polyethylen vitamys eingesetzt, das gerade bei der Knieprothese einen deutlichen Zugewinn an Langlebigkeit ermöglicht. Das Vitamin E wirkt im Inlay präventiv auf Oxidationen ein. Ausserdem ist das Polyethylen hoch vernetzt, was die Prothese resistenter gegen Verschleiss macht. Dank dieser Weiterentwicklungen ist balanSys BICONDYLAR auf dem neuesten Stand der Technik.
Wie sehr schätzen Sie die Möglichkeit eines umfangreichen Prothesen-Portfolios wie es balanSys BICONDYLAR bietet?
Prof. Lohmann: Das ist grundsätzlich positiv zu bewerten. Wir setzen die unterschiedlichen Prothesen verschieden häufig ein. Bei unserer Klientel liegen beispielsweise oft fortgeschrittene Arthrosen vor. Wir können das hintere Kreuzband daher nicht grundsätzlich erhalten. Es ist oft bereits sehr lädiert. Deshalb implantieren wir bevorzugt die Prothesen, bei denen die Funktion beider Kreuzbänder kompensiert wird.
Ein Pluspunkt bei balanSys BICONDYLAR ist ausserdem das Instrumentarium „leggera“. Das hat mich im Rahmen des Entscheidungsprozesses ebenso überzeugt wie die Prothese selbst. Es macht die Implantation einfacher. So können die Sägelehren besser positioniert und die Ligamentspannung optimiert werden. Die Positionierung der Prothese kann damit sehr präzise erfolgen. Auch das Balancieren des Kniegelenks wird durch das Instrumentarium verbessert.
Es gibt einige langjährig etablierte Prothesenmodelle. An welchen Punkten machen die balanSys BICONDYLAR-Prothesen aus ihrer Sicht den Unterschied?
Prof. Lohmann: Es gibt viele gute und sehr gute Knie-Prothesen im Markt. Ich würde balanSys BICONDYLAR zu den sehr guten Implantaten zählen. Als Chirurg entscheide ich mich für eine Prothese, mit der ich gut umgehen kann, die mir gut in der Hand liegt. In meiner Klinik kommt dann noch etwas Entscheidendes hinzu: Wir bilden junge Chirurgen aus. Da ist ein robustes System nötig. Es sollte plausibel sein, gut handhabbar und nicht zu kompliziert. In Summe betrachtet ist die balanSys BICONDYLAR Prothese technologisch top und sicher sowie für die Ausbildung bestens geeignet.
„Die Implantation von balanSys BICONDYLAR ist intuitiv“
Sie sprechen von leicht handhabbar. Ist Ihrer Meinung nach ein Wechsel auf das balanSys BICONDYLAR-System einfach umzusetzen?
Prof. Lohmann: Das denke ich schon. Die Prothese ist kein Hexenwerk, sondern sehr plausibel. Die OP-Technik ist gut strukturiert. Das Instrumentensystem ist sehr stabil. Je nach Operationstechnik kann sowohl die „Tibia first“- oder auch die „Femur first“-Technik angewendet werden. Da ist keine wesentliche Umstellung des Chirurgen erforderlich. Wie bei jedem neuen System ist selbstverständlich eine Schulung notwendig – idealerweise können dazu Leichen-Workshops besucht oder an Kunstknochen („saw bones“) geübt werden. Hospitationen bei erfahrenen Anwendern sind natürlich ideal.
Was sind aus Ihrer Sicht die Vorteile für die Patienten?
Prof. Lohmann: Für die Patienten ist die gute Beweglichkeit neben den langen Standzeiten die wichtigste Botschaft. Als sehr vorteilhaft empfinde ich auch die speziell entwickelte Variante mit einem reduzierten Allergierisiko. Das System ist identisch, aber das Metall ist beschichtet. Insgesamt erlebe ich eine hohe Zufriedenheit meiner Patienten mit balanSys BICONDYLAR. Das hat sicher etwas mit der OP-Vorbereitung, der Operation selbst, der Rehabilitation und der Motivation zu tun, die wir den Patienten geben. Aber das Implantat spielt ebenso eine ganz wichtige Rolle.
Herr Prof. Lohmann, wir danken Ihnen für dieses Gespräch!